POLIZEIWILLKÜR



8.9.2014

Sieg! In Köln und für ganz NRW

Heute um 17 Uhr kam die Nachricht aus Köln: "Vor einer halben Stunde das Ergebnis des Eilverfahrens erhalten. Sieg für den Aktionszug "Klassenkampf statt Weltkrieg" auf der ganzen Linie, und das gilt nicht nur Köln, sondern für ganz NRW. Der Zug wird jetzt ganz nach unseren Vorstellungen noch 3 Stunden durch Köln fahren".
 
7.9.2014
Die internationale Antikriegsaktion "Klassenkampf statt Weltkrieg" wird in der Stadt Köln massiv durch Polizeischikanen angegriffen. Mit seinen drei historischen Lastwagen, den szenischen Darstellungen auf ihnen wir mit dem den Wagen als Demonstration folgenden "Unbekannt Geschlecht" (Bertolt Brecht) stellt dieser Aktionszug ein politisches Kunstwerk dar, das sich durch die Straßen Kölns bewegt. Die Polizei in NRW behandelt ihn nicht als Kunstwerk. Sie will bestimmen, wann, wo und wie dieser Zug sich bewegt. Das ist nicht nur ein Angriff auf die Freiheit der Kunst, wie er auch in Köln in verschiedenen Verwaltungsgerichtsurteilen (z.B. aus dem Jahr 1981, bestätigt im Jahr 2009) zurückgewiesen wurde. Damit, daß die Polizei sich über diese Rechtsprechung hinwegsetzt, greift sie nicht nur die Freiheit der Kunst an, sondern auch Recht und Freiheit der Demonstration. Das geht alle Demokraten an. Heute diese Antikriegsaktion, morgen jede Demonstration oder Kundgebung, die der Polizei nicht genehm ist.
Die Teilnehmer an der Antikriegsaktion gaben deswegen am Samstag Abend die folgende Erklärung ab, die sie am Sonntag und Montag zu ihrer Antikriegsaktion in Köln als Flugblatt vertreiben wird:

 WIR WERDEN DIESE STADT NICHT DER POLIZEIWILLKÜR ÜBERLASSEN!

Bürger Kölns,

ihr lebt in einer Stadt, in der die Obrigkeit die Freiheit der Kunst, das Recht, frei seine Meinung auf die Straßen Kölns zu tragen durch gesetzwidriges Handeln einer Polizeibehörde untersagt. Das bestehende Grundgesetz, das bestehende Versammlungsgesetz ist hier ein Fetzen Papier.
Die Polizeiwillkür bestimmt, was in dieser Stadt gesagt werden darf und vor allem, wie und wo es gesagt werden darf. Wer die Herrschenden brandmarkt, dass sie erneut und zum dritten Mal den Völkermord in Europa vorbereiten und wer dies in Anlehnung von Bertolt Brecht durch einen Antikriegszug „Klassenkampf statt Weltkrieg“ in Köln aufführen will, wird mit polizeilicher Willkür daran gehindert. Wir lassen uns dies nicht gefallen.
Der Erhalt des Friedens braucht den Widerstand gegen diese Despotie und euren Widerstand dagegen.

Wir fordern Euch auf, mit uns dieser polizeilichen Willkür in Eurer Stadt entgegen zu treten. Kommt zum Zug „Klassenkampf statt Weltkrieg“
Sonntag, 14.00 Uhr Domtreppen. 18.00 Uhr Chorweiler Pariser Platz.
Montag: 14.00 Uhr Porz Markt, 19.00 Wiener Platz.